Schwefel-Geist
in Heilbronn
Täglich fahre ich zum Gaffenberg, um dort in Weinbergen und im Wald meine knapp zehn Kilometer zu walken. Alles zusammen – zwei Stunden lang.
Aber gestern zunächst zum Getränkemarkt, um Mineralwasser zu holen.
Die Begrüßung war dort irgendwie seltsam aufgeregt.
„Haben Sie schon die vielen Promi-Bilder in der Regionalzeitung gesehen – von der Verabschiedung die stellvertretenden Chefredakteurin?“
„In der Zeitung – nein.“
„Nein, nicht in der Zeitung – im Internet, ich habe Sie im Bilderregen nicht entdeckt.“
Ich habe sehr herzlich lachen müssen: „Ich war auch nicht eingeladen.“
„Warum? Sie waren doch auch mal echo-Chefredakteur?“
„Das war von zehn Jahren. Damals habe ich diese Dame kurz gesprochen. Ich kenne sie insofern überhaupt nicht. Außerdem – ich würde mich auch nicht zu dieser Abschiedsparty einladen. Nach dem Marx-Brother: Ich würde niemals einem Verein beitreten, das mich als Mitglied akzeptiert “
„Sie waren Kollegen?“
„Ja – sicher – aber wir haben uns maximal einmal pro Jahr gesprochen – weniger als fünf Minuten. Das ist nicht kennen.“
„Aber es waren doch viele Leute da – die Zeitung schreibt vom Who is Who. – schauen sie die Bilder in meinem iPhone an.“
„Ich sehe vor allem nur Rentner, die
üblichen 200 bis 300 bei den Empfängen in Heilbronn … diesmal sind es nur 100.“
„Alles Freunde der stellvertretenden Chefredakteuren aus Diensten?“
„Nö, aber vor allem die gesamte Gaffenberg-Mafia aus der Stadt. Vom OB bis evangelischen Dekan a. D. – Naja, hat nur noch der Kindergärtner mit den Kinderpornos gefehlt.“
„Aber es gab vieles und gutes zum Trinken und Essen! Siehe die Bilder“
„Alles Freunde der stellvertretenden Chefredakteuren aus Diensten?“
„Nö, aber vor allem die gesamte Gaffenberg-Mafia aus der Stadt. Vom OB bis evangelischen Dekan a. D. – Naja, hat nur noch der Kindergärtner mit den Kinderpornos gefehlt.“
„Aber es gab vieles und gutes zum Trinken und Essen! Siehe die Bilder“
„Das erinnert mich an die
Tafel-Geschäfte, in denen arme Leute einkaufen. Hier sind es nicht die armen
Rentner, sondern hier treffen sich Leute, die irgendwann mal in der Stadt
wichtig und mächtig waren. Die tauchen immer auf, wenn das „Geiglein kratzt und
der Brünnlein edle Weine sprudeln lässt“ - so heißt in einem schwäbischen
Volksspruch. Dann schwätzen sie über die alten Geschichten – und geben
Ratschläge, die niemand hören will.“
„Sind diese Promis so gierig, um kostenlos mit edlen Gerichten und Getränken bedient zu werden?“
„Aber sicher – wir leben im Schwobeländle. Unsere reichen Leute wollen ja auch nahezu umsonst ins hochsubventionierte von Steuerzahlern bezahlte Theater.“
„Ist das nun wirklich nur in Heilbronn so?“
„Nein … in der gesamten Republik… In der Provinz sieht man in der täglichen Zeitung den Bürgermeister. Mindestens an drei Fotos – eines davon mit dem Sohn beim Fußball. Die Bilder der Vorstände von Kreissparkasse und Volksbank sind mindestens einmal wöchentlich zu sehen. Die Berichterstattung aber über die Skandale in der Stadt – die werden zwei Tage später geschrieben, nachdem die Landeshauptstadt-Presse berichtet hatte.“
„Aber es waren doch mächtige Leute beim Abschied einer Redakteurin?“
„Sind diese Promis so gierig, um kostenlos mit edlen Gerichten und Getränken bedient zu werden?“
„Aber sicher – wir leben im Schwobeländle. Unsere reichen Leute wollen ja auch nahezu umsonst ins hochsubventionierte von Steuerzahlern bezahlte Theater.“
„Ist das nun wirklich nur in Heilbronn so?“
„Nein … in der gesamten Republik… In der Provinz sieht man in der täglichen Zeitung den Bürgermeister. Mindestens an drei Fotos – eines davon mit dem Sohn beim Fußball. Die Bilder der Vorstände von Kreissparkasse und Volksbank sind mindestens einmal wöchentlich zu sehen. Die Berichterstattung aber über die Skandale in der Stadt – die werden zwei Tage später geschrieben, nachdem die Landeshauptstadt-Presse berichtet hatte.“
„Aber es waren doch mächtige Leute beim Abschied einer Redakteurin?“
„Politik wird heute nur noch zum Schein
im Gemeinderat gemacht. Die wichtigen Entscheidungen werden heutzutage in den
Service-Clubs gemacht – bei den Rotary oder Lions. Da sitzen die wichtigsten
Leute aus Kirche, Stadtverwaltung, Justiz, Polizei und Wirtschaft … und beraten
… und auch entschieden.“
„Ist das nun gut oder wichtig?“
„Das ist der Gang der Geschichte. Deutschland hatte immer seine Schwierigkeiten mit der Demokratie gehabt – aber selten mit den Diktaturen. Nur in der DDR hat das Volk rebelliert – 1953 und 1989. Im Westen wurden wir von den Alliierten alimentiert – gegen den Kommunismus. Die Sozis sind dafür das beste Beispiel. Die Sozis haben immer schon auf den Tischen Mächtigen zur deren vorgegebenen Melodie getanzt – wie die Evangelen auch. Sehr windig, sehr opportunistisch. Siehe gegenüber der DDR. Die Sozis sind sehr gläubig gegenüber der herrschenden Macht.“
„Ist Heilbronn nur eine rote Sozi-Hochburg?“
„Nein, Heilbronn ist heutzutage eine
protestantische und sehr reiche Pfaffenstadt, dank Gaffenberg-Mafia –
gouvernantenhaft von einem grünlichsozialistischen Schwefel-Geist beherrscht.“
„Ist das nun gut oder wichtig?“
„Das ist der Gang der Geschichte. Deutschland hatte immer seine Schwierigkeiten mit der Demokratie gehabt – aber selten mit den Diktaturen. Nur in der DDR hat das Volk rebelliert – 1953 und 1989. Im Westen wurden wir von den Alliierten alimentiert – gegen den Kommunismus. Die Sozis sind dafür das beste Beispiel. Die Sozis haben immer schon auf den Tischen Mächtigen zur deren vorgegebenen Melodie getanzt – wie die Evangelen auch. Sehr windig, sehr opportunistisch. Siehe gegenüber der DDR. Die Sozis sind sehr gläubig gegenüber der herrschenden Macht.“
„Ist Heilbronn nur eine rote Sozi-Hochburg?“
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