Schwule und Nazis
Die Schwulen-Verfolgung der Nazis begann im Jahre 1934 - vor allem durch Nazi-Polizei und die SS, vor allem durch ("modern denkende") kleinbürgerliche Intellektuelle (vor allem Akademiker), die ein starkes, sportliches, gesundes und sauberes Volk schaffen wollte - ohne Asoziale, Schwule und Juden.
Aber ... Schwule standen keineswegs von Anfang im Mittelpunkt des nationalsozialistischen Feindbildes. In den ersten knapp anderthalb Jahren nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 hegten sogar viele die Hoffnung, dass die Regierung den Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches abschaffen würde. Er drohte seit 1872 für „widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts ... begangen wird“, Gefängnis an.
Anfangs begegnete man im nationalsozialistischen Deutschland „Homosexuellen mit größter Duldsamkeit, ja offener Hochschätzung“, beschrieb es der 1895 geborene Theologe und Pädagoge Kuno Fiedler. Mit dieser stillschweigenden Duldung war es im Jahr 1934 jedoch jäh vorbei. Grund für diese Zäsur war der sogenannte Röhm-Putsch.
Als Stabschef der SA galt Ernst Röhm als der „zweite Mannes im Staate” und stand hoch in Hitlers Ansehen. Er war jedoch Mitglied der Homosexuellenorganisation Bund für Menschenrecht und befürwortete die Abschaffung des Paragrafen 175. Seine eigene Homosexualität war ein offenes Geheimnis – auch wenn Hitler behauptete, davon erst 1934 erfahren zu haben. Ende Juni 1934 ließ Hitler die SA-Führung festnehmen und zum großen Teil ermorden; Röhm selbst starb am 1. Juli 1934.
Sonntag, 22. April 2018
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