Sonntag, 3. Juni 2018

03.06.2018 - Rot-Schwarz

Die roten und schwarzen Nazis
NZZ... Die Revolution blieb 1968 aus.
Dafür gab's ein bisschen Selbstbefreiung. Und eine Linke, die ihre ideologische Erstarrung zelebriert.
Es war in Berlin, 1967 ... der Student Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Besuch von Schah Reza Pahlevi von einem Polizisten (einem Stasi-Spion) erschossen worden. Sein Tod hatte die Studentenbewegung radikalisiert, dank der linken DDR-Stasi. Die bis dahin lokalen Proteste hatten sich über ganz Deutschland ausgebreitet. In den Städten gingen regelmässig Tausende auf die Strasse. Es kam zu Zusammenstössen. Fensterscheiben wurden eingeschlagen, Stadtteile verbarrikadiert, Autos gingen in Flammen auf, Demonstranten und Polizisten wurden verletzt. ...
Die Linke liess die Chance, sich zu reformieren, ungenutzt und zog es vor, sich in einen fundamentalistischen, reaktionären Marxismus einzuigeln. Bezahlt von der DDR. Was blieb, war ein bisschen Selbstbefreiung, freie Liebe, Drogen, Rock'n'Roll und Reformschulen. Politisch bleibt als Erbe von 1968 im Rückblick ein rücksichtslos vertretener Dogmatismus, der seine Legitimation aus dem unerschütterlichen Glauben bezieht, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. So viel energische Selbstgewissheit über die Bestimmung der Welt wie bei ihr habe er letztmals 1944 bei seinem NS-Führungsoffizier erlebt, sagte Joachim Fest bei einer Begegnung zu Ulrike Meinhof. Das war 1965. Meinhof lachte ihm ins Gesicht. Er sei eben ein Mensch ohne Überzeugungen, hielt sie ihm vor. Denken sei eine moralische Sache.

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