Freitag, 22. Juni 2018

22.06.2018 - Stahlgewitter

NEU: In Stahlgewittern

 
Fast vier Jahre lang kämpfte er in den Schützengräben, zuerst als Unteroffizier und dann als Offizier. Er wurde mindestens siebenmal verwundet, erhielt ziemlich alle Auszeichnungen und war der jüngste Soldat, dem man den Orden Pour le mérite verlieh. Der wurde – nach meiner Berechnung – in diesem Konflikt nur an jeden zwanzigtausendsten Soldaten in deutscher Uniform vergeben.

Zweifellos war für Jünger, genauso wie für viele Millionen anderer Männer im Laufe der Geschichte, der Krieg die entscheidende Erfahrung im Leben. Nach seiner Heimkehr schrieb der mittlerweile Fünfundzwanzigjährige seinen großen Roman „In Stahlgewittern“. In Anbetracht des vergleichsweise niedrigen Dienstgrades des Autors – bei Kriegsende war Jünger Leutnant – ist nicht verwunderlich, dass sein Buch die Politik, die den Konflikt vermutlich vorantrieb, fast gar nicht thematisiert. 

 Etwas überraschender ist vielleicht, dass in ihm auch kein besonderer Hass auf die französischen und britischen Feinde geäußert wird, die sich doch tagein, tagaus unablässig und nach Kräften bemühten, den Autor und seine Kameraden zu töten.

Selbst Anekdoten über das Soldatenleben außerhalb der Kampfeinsätze, auch solche über Beziehungen zu Frauen, wie man sie in anderen Kriegstagebüchern und Erinnerungen so häufig findet, kommen selten vor. Stattdessen konzentriert sich Jünger auf das Kämpfen als solches, wobei er in seinen Beschreibungen oft die kleinsten Details registriert. 

Immer und immer wieder kam ein Befehl zum Angriff. Warum oder wozu er erfolgte, war egal. Ganz gleich, wie groß oder klein er war, jedes Mal stürmten Jünger und seine Kameraden über das Niemandsland.

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