Montag, 1. Oktober 2018

01.10.2018 - Pest

Die Pest zerstörte ein Römisches Reich
 

Auch oströmische Kaiser Justinian wurde krank -  an der PEST: Er sah die Pestbeule an seinem Körper wachsen, er fieberte, er lag im Bett und wurde von seiner schönen Frau gepflegt. Justinian überlebte, aber er überlebte nur, um zu sehen, wie die Welt – seine Welt – unterging.
 

Die Seuche raste bis zur Donau, bis nach Gallien, bis auf die Iberische Halbinsel, bis auf die Britischen Inseln. Sogar in Aschheim bei München, also schier unendlich weit entfernt von den Zentren der damaligen Zivilisation, fand man Opfer der antiken Seuche, die in einem Massengrab beerdigt wurden. Auch die Perser wurden infiziert.
 

Wie viele Opfer es gab? Viele Millionen. Wahrscheinlich krepierte damals mindestens die Hälfte der Bevölkerung des Byzantinischen Reiches. Das Besondere an dieser Seuche war, dass sie nicht nur die Stadtbewohner angriff, sondern auch die Landbevölkerung – und damals lebte die Mehrheit der Menschen auf dem Land. Der Halm verfaulte auf dem Stängel, weil niemand mehr da war, um die Ernte einzubringen.
 

Wenn wir uns ein Bild von Italien in jener Epoche machen wollen, müssen wir uns ein paar Überlebende in Lumpen vorstellen, die zwischen Leichen mühsam versuchen, nicht zu verhungern. Und mit diesem einen Ausbruch war es nicht getan:

Die Pest wird von einem Bakterium übertragen, nicht von einem Virus, es baut sich im Menschen also keine Resistenz gegen den Erreger auf. Die Pest kam wieder und wieder – bis zum letzten dokumentierten Ausbruch im Jahre 749. Danach war Europa ein rückständiger Erdteil – ohne jede Hoffnung (wie es schien): voll verdreckter, ungebildeter, gründlich traumatisierter Menschen. (WELT)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

31.12.2018 - Mäuseloch

Schämen Pech gehabt ... Sie wollten alle den Top-Journalisten aus dem SPIEGEL loben und ver-preisen. ... "Nach BILD-Recherchen kassiert...