Sonntag, 16. Dezember 2018

16.12.2018 - Milieu

Das verbrecherisches Milieu
"Der mutmassliche islamistische Attentäter hat eine lange kriminelle Vergangenheit. Das ist kein Zufall. Die Jihadisten rekrutieren gezielt neue Anhänger unter Verbrechern. Die beiden Milieus befruchten sich gegenseitig.
Ein Mann schiesst am Dienstagabend auf Passanten beim Weihnachtsmarkt in Strassburg, er tötet drei Personen und verletzt dreizehn weitere. Der Tatort allein lässt sofort einen islamistischen Hintergrund vermuten. Doch die französischen Behörden wollen zunächst nicht von einem Terroranschlag sprechen. Schliesslich stand der 27-fach verurteilte Tatverdächtige nicht wegen eines geplanten Attentats auf der Fahndungsliste der Polizei, sondern wegen eines Banküberfalls. Erst am Mittwochmittag bestätigt der zuständige Staatsanwalt: «Der Terror hat unser Land erneut getroffen.» Auf seinem Weg durch die Strassburger Innenstadt hatte der 29-jährige Chérif C. gemäss Augenzeugen mehrfach «Allahu akbar» gerufen.
Die Verbindung krimineller Machenschaften mit terroristischen Aktivitäten ist indes keineswegs eine Überraschung. Bereits die Bolschewisten in Russland, später auch die Rote-Armee-Fraktion und der Nationalsozialistische Untergrund in Deutschland finanzierten ihren Kampf mit Banküberfällen. Der Jihadismus geht vielleicht noch einen Schritt weiter, indem er bewusst kriminelle Kreise infiltriert, um neue Anhänger und Kämpfer zu rekrutieren. Ungefähr jeder zweite europäische Jihadist, der nach Syrien und in den Irak gereist ist, hat eine kriminelle Vergangenheit. Es erstaunt deshalb auch nicht, dass sich Chérif C. im Gefängnis radikalisiert haben soll. (...)" NZZ

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