Freitag, 6. Juli 2018

06.07.2018 - Unser Land

Das ist unser Land
Vor lauter städtischen Wechselwählern sieht man die ländliche Basis nicht mehr: Die Union lebt von der Verwurzelung in der Heimat. Die fragt sich, wem die Kanzlerin eigentlich gehört. ...
Das kommt hier am Boden der Tatsachen nicht wirklich gut an, und die AfD weiß schon, warum sie hier das zu liefern zusagt, was die CSU verspricht: Es geht um den Einbruch in den innersten Kern des CSU-Wählerspektrums, und wenn Seehofer erneut eingeknickt wäre, stünde er als Beihelfer einer Person da, die nicht mehr „unsere“ Kanzlerin ist. Die äußere Erscheinung des Konflikts war nicht schön, aber da ist die Kernwählerschaft auch noch ganz andere Lokalintrigen gewohnt. Das wird vergeben und vergessen, solange nur klar ist, dass Seehofer mit Nachdruck und bis zum Äußersten die Interessen seiner Wähler vertritt. Es wird ein riskantes Spiel bleiben, solange Merkel Kanzlerin ist, und für neue Bilder sorgen kann, die ihre Beliebtheit bei den Grünen nachdrücklich begründen. Auf der anderen Seite der Alpen sagt Innenminister Salvini ganz klar: Die Italiener bezahlen ihn, er arbeite daher nur für die Italiener. Bei Merkel gibt es Häppchen mit Ataman. Es wird nicht leicht für die CSU, hier einen glaubwürdigen Spagat innerhalb dieser Regierung zu vollziehen, und daheim sagen zu können: Wir bringen die Beute. Wir zahlen, wir schaffen auch an. Das ist unser Land.

WELT, Don Alphanso

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