Donnerstag, 6. Dezember 2018

06.12.2018 - Astrid

Offensichtlich
Astrid Lindgren, meine Lieblingsschriftstellerin - seit ich denken kann. Sie war nicht nur klug, sie war ein politisch-denkender Mensch ...
DIE ZEIT: "Wie bei manchen ihrer Landsleute, ist ihr Urteil über die Aggressoren ambivalent. Einerseits schreibt sie im Mai 1940: "Deutschland gleicht einem Untier, das regelmäßig aus seiner Höhle kommt, um sich über ein neues Opfer zu werfen. Es kann etwas nicht stimmen mit einem Volk, das alle 20 Jahre die ganze Menschheit gegen sich hat." Einen Monat später spricht sie jedoch aus, was viele Schweden denken: "Das Schlimmste ist, dass man sich kaum Deutschlands Niederlage wünschen kann. (…)
Ein schwaches Deutschland kann für uns im Norden nur eines bedeuten – dass wir die Beute Russlands werden. Und ich glaube, ich sage lieber mein ganzes Leben lang ›Heil Hitler‹, als die Russen hier zu haben. (...)
Das Tagebuch ist auch ein Beitrag zu einer schwedischen Debatte: Was konnte man vom hohen Norden aus über die Verfolgung und die Vernichtung der Juden wissen? Astrid Lindgren jedenfalls schreibt am 23. November 1940, dass sie niemals an ein Regime glauben könne, "das die Konzentrationslager in Oranienburg und Buchenwald geschaffen hat, das die Pogrome 1938 zugelassen und unterstützt hat und das ein norwegisches Mädchen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil es ein Bild vom Führer zerrissen hat." Wenige Monate später hat sie aus einem Brief, den sie als Postzensorin las, erfahren, dass Juden aus Deutschland nach Polen deportiert werden. "Es ist offensichtlich Hitlers Absicht, Polen zu einem einzigen großen Ghetto zu machen, wo die beklagenswerten Juden in Hunger und Schmutz sterben." Astrid Lindgren schneidet ein Bild aus der Zeitung aus, das zeigt, dass Juden in Krakau nicht in den gleichen Abteilen Straßenbahn fahren dürfen wie Deutsche, und ein Foto der Mauer in Lublin, die das Ghetto vom Rest der Stadt trennt. ..."

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