Mitgerissen
„… Es gibt so vieles an "Call Me
By Your Name" zu lieben, dass selbst so etwas Besonderes wie die Fähigkeit
des Films, das unzuverlässige Zeitgefühl eines Sommers einzufangen, nur eine
Qualität von unzähligen ist.
Ich weiß nicht, wann mich eine Liebesgeschichte
das letzte Mal so mitgerissen hat, vielleicht habe ich so etwas auch noch nie
mit einem Film erlebt. In der Ich-Form über "Call Me By Your Name" zu
schreiben, erscheint mir jedenfalls zwingend, denn der Film hat sich in seiner
Sinnlichkeit so sehr in mein Gedächtnis eingebrannt, dass ich das Gefühl habe,
den Sommer von Elio und Oliver selber erlebt zu haben. Auch ich erinnere mich
an alles. …
Bei den Oscars, die am Sonntag verliehen werden, ist Timothée
Chalamet als bester Hauptdarsteller nominiert. Außerdem ist "Call Me By Your
Name" unter den Kandidaten für den besten Film, das beste adaptierte
Drehbuch und den besten Song (Sufjan Stevens, "Mystery of
Love"). - Wenn man die Oscars ernst
nimmt und sie als Auszeichnung für die besten Filme des Jahres begreift, gehört
"Call Me By Your Name" unbedingt in die Riege der Preisträger.
Mir persönlich könnten die Auszeichnungen
in diesem Fall nicht gleichgültiger sein. Was der Film mir geschenkt hat, lässt
sich nicht in Preisen ausdrücken. Es ist die Erinnerung an den perfekten
Sommer, den ich nie erlebt habe, nun aber doch erlebt habe. Im Kino.“ (SPIEGEL)
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