Mittwoch, 9. Mai 2018

09.05.2018 - Missbrauch

Missbrauch von Männern
"So untersuchten Sozialwissenschaftler 2014, was Jungen und Männer in den USA davon abhält, sich zu öffnen. Neben großer Scham sind es vor allem die gängigen Männlichkeitsnormen - das gab ein Drittel der 460 Befragten an. "Sexueller Missbrauch gegen einen Mann ist ein Missbrauch seiner Männlichkeit", fasste es ein Studienteilnehmer zusammen. Von den eigenen Erfahrungen zu berichten, könnte sie wie Schwächlinge dastehen lassen. "In westlichen Kulturen lernen Männer, stark zu sein, nicht zu weinen, Antworten zu haben, der Versorger zu sein", sagt ein anderer. Und fragt: "Würden Sie unter diesen Umständen von sich erzählen?"
Zahlreiche Männer, die von einem Mann missbraucht wurden, befürchten zudem, als "schwul" zu gelten und deshalb diskriminiert zu werden. (…)
Ein weiteres Problem ist die Verklärung der Erfahrung, wenn ein Junge Sex mit einer Frau hat. Das romantisiert den Missbrauch und spielt das Leid der Opfer herunter; und auch das ist ein Hemmnis, sich zu offenbaren.
Und was viele nicht wissen: Männer können auch eine Erektion haben, wenn sie Angst oder Ekel verspüren. Die britische Juristin Siobhan Weare legte 2017 dazu zwei Studien vor. In einer Onlinebefragung offenbarten ihr 154 Männer ihre Erfahrungen. Unter Drohung, durch Erpressung oder Gewalt wurden sie von Frauen zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Statt Lust empfanden die Männer Abscheu. Was blieb war das Gefühl, vom eigenen Körper betrogen worden zu sein. Eine der Folgen: Sie schweigen. Nur jeder fünfte hatte sich vor dieser Befragung schon einmal jemanden anvertraut. Nur zwei waren zur Polizei gegangen." (SPIEGEL)

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