Schmeisst sie raus, die Geld-Jünger
Bis heute gilt der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst als „Protz-Bischof“ – eine boulevardgesteuerte Wahrnehmung, die am Kern der Sache vorbeigeht. Der Mann hat Kirchenvermögen zweckentfremdet und seine Macht missbraucht, um die ohnehin schwachen Aufsichts- und Kontrollinstanzen, die über die Verwendung von Kirchenvermögen zu wachen haben, vollends auszuhebeln. Auch wenn der 2013 nach Rom geflüchtete Bischof sich bis heute als Opfer fühlt: Er ist ein Täter.
Als Opfer fühlt sich seit neuestem auch das Bistum Eichstätt. Dort fehlen nicht rund dreißig Millionen wie in Limburg, sondern annähernd fünfzig. Ein (inzwischen verhafteter) stellvertretender Finanzdirektor hat diesen Betrag in Gestalt unbesicherter Immobiliendarlehen in Texas und Florida verzockt.
Ans Licht kam dieser Vorgang nur, weil Bischof Gregor Maria Hanke zehn Jahre nach seiner Amtseinführung im Jahr 2005 externe Fachleute damit beauftragte, eine ordnungsgemäße Bilanz der Bistumsfinanzen zu erstellen. Bis dahin fand niemand etwas dabei, dass in den Aufsichts- und Kontrollgremien diejenigen mit am Tisch saßen, die es zu kontrollieren galt. Alles Opfer? Oder Mittäter?
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