Donnerstag, 13. September 2018

13.09.2018 - Spießer

Sozi-Kunst
„Spaniens jahrhundertealte Kunstschätze sind in Gefahr. Nein, es ist nicht der vielzitierte Zahn der Zeit, der die filigranen Zeugnisse vergangener Epochen bedroht. Weitaus verheerender ist das wohlmeinende Wirken dilettantischer Hobby-Restauratoren. Der neueste Fall ereignete sich im asturischen Dörflein Ranadoiro und sorgt derzeit über die Landesgrenzen hinaus für allerhand Spott und Entsetzen.
 

Die Inhaberin des örtlichen Tabakladens nahm sich vor, das wohl bedeutendste Stück Sakralkunst der Region auf eigene Faust mit frischen Farben „zu verschönern“: eine Holzfigurengruppe aus dem 15. Jahrhundert – eine sogenannte Anna selbdritt, die neben der heiligen Anna ihre Tochter Maria und das Jesuskind zeigt. Die ursprünglich unbemalte Skulptur steht in einer Kapelle und diente Besuchern als Andachtsbild.
 

Ob sie diesen Zweck künftig noch erfüllen kann, ist fraglich. Denn was Maria Luisa Menendez mit der Erlaubnis des Dorfpfarrers und einigen Eimern Decklack anrichtete, bezeichnen Experten als „Desaster“. Tatsächlich ist der neue Look der Figurengruppe verstörend. Die heilige Anna trägt ein knallpinkes Gewand, ihre Lippen leuchten als rosaroter Kussmund. 

Obendrein wurde sie mit schwarzem Eyeliner traktiert. Maria und Jesus haben eine ähnliche Behandlung hinter sich. „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll“, sagte Luis Suarez Saro, Kunstdozent und professioneller Restaurator aus Asturien. Er hatte die wertvolle Figurengruppe aus Nussholz vor 15 Jahren behutsam und nach eingehender Untersuchung restauriert. Nun ist er fassungslos.“ (FAZ)

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